In verschiedenen Städten ist eine Verkehrswende in Arbeit oder mindestens in der Diskussion. Der automatische rigorose Vorrang, der in den letzten Jahrzehnten dem Auto gegeben wurde, wird in Frage gestellt.
In dieser Situation soll ein Dialog versucht werden, mitten im Paulusviertel in Halle.
Das Paulusviertel ist gleichzeitig "Grüne" Hochburg, hat viele Radfahrer, ist aber auch komplett überfüllt mit Autos und mit Leuten, die täglich drauf angewiesen sind oder sich drauf angewiesen fühlen.
Das Format "Montagsgespräch", welches freundlicherweise angeboten wurde, besteht normalerweise aus einem Vortrag oder einer Lesung, gefolgt von Fragen an den Referenten. Ich denke, aufgrund des regionalen Bezugs sollte zur Fragerunde vorn ein Team stehen.
Der Vortrag sollte die Grenzen und Probleme des Autoverkehrs noch mal kurz anreißen und dann die positive Perspektive aufzeigen, was mit weniger Platz fürs Auto und einem vernünftigen Rad/Fußwegenetz alles möglich ist, wo das schon realisiert ist, und wie man einen Übergang hinbekommen kann, bei dem niemand plötzlich jeden Tag 5km zu seinem Auto laufen muss.
Ziel des Dialogs soll auch sein, die Perspektive aufzuzeigen:
- Stärkung des Fuß- und Radverkehrs durch ein zusammenhängendes, nutzbares und sichereres Wegenetz, dadurch deutlich leistungsfähigere Infrastruktur (mehr Personen kommen von A nach B)
- Weitere Stärkung des ÖPNV, auch wenn es da schon große Ausgaben und Investitionen gibt
- Stärkung des Carsharings, um die wenig benutzten Autos zu ersetzen und den Fahrzeugbestand zu reduzieren.
Dazu sollen natürlich auch die Potentiale aufgezeigt werden - die vielen Kurzfahrten mit dem Auto, viele Menschen, die aus Angst auf das Fahrrad verzichten, das Verhältnis 7:1 - 10:1 beim Carsharing (7 - 10 Privatautos werden durch 1 Carsharing ersetzt).
Also: aus dem Horrorszenario "noch weniger Parkplätze / Fahrspuren" soll ein positives Gesamtbild vermittelt werden, es soll dargestellt werden, dass kein Ökoterrorismus und kein blinder Aktionismus dahintersteckt, sondern ein insgesamt besseres Stadtbild, ein funktionierender Verkehr für alle.