
Die Geiststraße hat zwei Straßenbahngleise, einen Parkstreifen, ist in Richtung stadteinwärts für Autos als Durchfahrtsstraße befahrbar und mit teils wackligen Betonsteinen gepflastert.
In beiden Richtungen ist sie als innerstädtischer Teil der Nord-Süd-Achse vom Radverkehr stark befahren.
Verglichen mit ihrer kurzen Länge gibt es viele Fahrradunfälle in dieser Straße. Wenn man diese Straße selbst als Radfahrer kennt, fallen natürlich sofort die Straßenbahnschienen als Gefahrenquelle auf.
Wie kommt es aber dazu, dass diese Schienen immer wieder gequert werden müssen?
In beiden Richtungen ist der ganz rechte Fahrbahnbereich neben den Gleisen so schmal, dass die Straßenbahn gerade durchkommt, also circa 60-70cm. Das ist zu schmal zum sicheren Radfahren, da jedem denkbaren Hindernis (ausparkende KFZ, querende Fußgänger, öffnende Autotüren) nur durch sehr kurzfristiges spitzwinkliges Queren ausgewichen werden kann.
Wenn man zwischen den Schienen fährt, dann hat man ausreichenden Abstand vom Parkstreifen und den fast ganzen Meter zwischen den Schienen.
Dennoch fahren viele Radfahrer genau im gefährlichen rechten Bereich, vor allem langsame und unsichere Radfahrer. Woran liegt das?
Die Autos drängeln und überholen.
Eigentlich wäre also die Forderung für die Erhöhung der Sicherheit ganz einfach: Tempo 30 für die Kraftfahrzeuge und ein Überholverbot. Beides gibt es aber theoretisch schon, auch wenn das Tempo 30 Schild nicht am Anfang der Straße steht, sondern verschämt weiter hinten an einer Hauswand anbegracht ist. Das Überholverbot dagegen steht prominent am Straßeneingang. Zumindest in der Beziehung "KFZ überholt Fahrrad" wird es aber genauso fleißig ignoriert wie das Tempo 30. Dadurch kann schon ein einziges Auto sehr effektiv mehrere Radfahrer gefährden: den überholten drängt es nach rechts ab und die entgegenkommenden haben keine Chance, im sicheren Bereich zwischen den beiden Schienen des einen Gleises zu fahren.
Ursprünglich war für Kraftfahrzeuge nicht als Durchgangsstraße geplant, die Pflasterung lässt es noch erahnen. Irgendwann wurde sie aber freigegeben und wird fleißig als beliebte Autoschnellverbindung zwischen Bernburger Straße und Uniring benutzt.
Maßnahmen kurzfristig
- Durchgezogener Mittelstreifen, damit die KFZ auf ihrer Hälfte bleiben
- Geschwindigkeitskontrollen
- Durchsetzung des Überholverbots auch für KFZ -> Radfahrer
- Fahrradsymbole (nicht Radwegsymbole, also ohne Kreis) zwischen den Schienen in beiden Richtungen
Maßnahmen mittelfristig
- Wiederherstellung von "Nur Anwohner und Versorgungsfahrzeuge"
- Blockieren der Durchfahrt zum Uniring für KFZ, zum Beispiel mit einer weiteren Mittelinsel am Ende Uniring (2x 1,80m Radstreifen)
- Führen der Anlieger und Versorgungsfahrzeuge über Fleischerstraße zur großen Wallstraße.
Meinung der Stadt zum Thema: