So, hiermit starte ich mal eine Rubrik, mit der ich sowohl negative wie positive Beispiele des Verhaltens im hallischen Verkehr im monatlichen Rhythmus präsentieren möchte. Es gibt sowohl Helden der gegenseitigen Rücksichtnahme wie auch die Helden, die sich durch Ignoranz und Rücksichtslosigkeit auszeichnen. Einmal im Monat möchte ich besonders herausragende Beispiele für solches Verhalten würdigen. Mich treibt diesen Monat vor allem das Parken auf Geh- und Fahrradwegen um: Ein Thema, das man in Halle fast unendlich ausdehnen könnte. Für Dezember hatte ich eigentlich zum Ziel einen Parker zu präsentieren, der mit dem Abstellen seines Autos auf der Breite des Gehwegs an der Straße Joliot-Curie-Platz vom Theater zur Post den gesamten Fußverkehr blockierte. Fußgänger mussten auf die Straße springen und den sowieso schon intensiven Verkehr damit behindern.

Schaut man sich allerdings noch weiter in der Stadt um, kann man viele weitere Beispiele finden, wie Autofahrer ohne schlechtes Gewissen ihr Fahrgerät einfach auf den Gehweg stellen. Ähnliches lässt sich für Radwege aller Art beobachten. Mit dem gerade eröffneten Weihnachtsmarkt, der von der Polizei intensiv überwacht wird, gibt auch die Staatsmacht selbst ein Beispiel, wie man kunstvoll auf dem Gehweg parkt.

Ist das eigentlich erlaubt? Leider versäumt es die STVO hier ganz genaue Richtlinien zu definieren, was schon erstaunlich ist. Also: Parken auf dem Gehweg ist nicht ausdrücklich verboten. Allerdings besagt § 2 Abs. 1 StVO, dass Fahrzeuge; die Fahrbahnen und nicht Gehwege benutzen müssen. Laut der Website Bussgeldkatalog ist zudem nach § 12 Abs. 4 StVO das Parken auf Gehwegen grundsätzlich verboten und nur dort erlaubt, wo Markierungen oder Verkehrsschilder dies ausweisen. Dort wo die Polizei jetzt ihr Auto abstellt, konnte ich solche nicht wahrnehmen. Hier kann man natürlich argumentieren, die Polizei befinde sich im Dauereinsatz. Aber richtig finde ich es dennoch nicht, denn Gefahr ist hier ja nicht im Verzug und es gäbe gerade am Markt viele besser geeignete Stellen, an denen die Polizei ihr Auto für den Einsatz abstellen könnte. Aus dieser Perspektive ist es schon traurig, wenn selbst die Polizei nicht mehr vorlebt, wie verkehrsgerechtes Halten und Parken geht. Da wundert es schon fast nicht mehr, wenn viele andere Verkehrsteilnehmer diesem schlechten Vorbild nacheifern. /Tretkurbelist