
Station 7: Ankunft am Riebeckplatz
Ob etwas ortsunkundige Radfahrer den Weg bis hierin gefunden hätten, möchte ich mal dahingestellt lassen. Ganz schwierig wird es aber am LISA. Zwei Wege trennen sich hier voneinander und nur der rechte führt tatsächlich auf den Riebeckplatz. Eine echte Herausforderung wartet noch am Ende des Weges. Was sonst nur die Autofahrer kalt erwischt, schlägt hier auch für Fahrradfahrer zu: Der fehlende Parkplatz. Niemand möchte sein Fahrrad ohne feste Sicherung am Bahnhof hinterlassen. Allerdings sind die zahlreichen Fahrradständer bis heute nicht genug. Unter der Unterführung ist es fast aussichtslos.

Um zu den unbedachten Fahrradständern an der östlichen Seite des Parkplatzes zu kommen, wäre ein Überweg direkt von der Unterführung zur Ausfahrt sehr hilfreich. Dort steht aber ein Verkehrsschild mit absolutem Durchfahrtsverbot.

Streng genommen müsste man sich hier also in den Verkehrskreisel nach rechts einordnen und sich im engen Gedränge mit Autos und Fußgängern bis zur Ostseite durchschlängeln. Das geplante Fahrradparkhaus würde hier sicherlich Abhilfe schaffen, falls die Preise dann nicht ähnlich wie bei den Autoparkhäusern eher von einer Nutzung abschrecken.
Fazit meiner Reise: Trotz des weitgehend existierenden Fahrradweges ist eine Fahrt von der Neustadt bis zum Bahnhof alles andere als barrierefrei. Obwohl es am Samstag eigentlich ganz ruhig war, standen als Resultat drei parkende Autos auf dem Fahrradweg, gab es eine Unfallgefährdung und viele kaum nachvollziehbare Seitenwechsel und kleinere Barrieren. Von freier Fahrt für Fahrradfahrer kann leider keine Rede sein. / Tretkurbelist

[Anmerkung der Redaktion:
dubisthalle hat das Problem auch schon (deutlich vor uns) aufgegriffen.]
[Anmerkung 2 der Redaktion: im
Baustellenkalenderist nichts davon angemerkt, vermutlich ist der nur für "Echte" Verkehrsmittel gedacht. Wir wissen nicht, ob das für zwei Tage, zwei Monate oder zwei Jahre so ist!]
[
MZ-Artikel vom 07.12.2017]
Heute bin ich den wichtigsten Fahrradwege vom Steintor zum Bahnhof entlang der Magdeburger Straße gefahren. Was ich dort wahrnehmen musste, hat mir wirklich den Glauben an eine fahrradfreundliche Politik in der Stadt Halle genommen. Bekanntlich wird am Riebeckplatz nach dem Abriss der großen Neubauten aus DDR-Zeiten jetzt für eine längere Zeit ein neues Ensemble von Gebäuden errichtet. Wie überall in Halle bringen solche Baustellen natürlich Einschränkungen mit sich. In diesem Fall werden diese Einschränkungen allerdings in einer Weise auf den Fahrradverkehr abgewälzt, wie ich es mir wirklich nicht hätte vorstellen können. Weil man offenbar einen direkten Zugang für Baufahrzeuge und Zulieferer zu Baustelle wünscht, wurde kurzerhand der gesamte Fahrradweg von der Magdeburger Straße in Richtung Riebeckplatz gesperrt. Die Fahrräder und Fußgänger können zwar oben an der Magdeburger Straße wieder auf die Baustraße wechseln, weil die fehlende Absperrung dies ermöglicht, unten stehen sie dann allerdings vor einem Bauzaun, der ihnen jeden offiziellen Weg versperrt.

Hier bleibt nur übrig, auf die Spur der Straßenbahn zu wechseln, was bei geichzeitiger Ankunft der Bahn nicht ungefährlich ist. Genau dies machen aber die vielen Fußgänger und Fahrradfahrer, weil niemand den langen Umweg über die Röserstraße nehmen möchte. Wahrscheinlich verstehen die meisten Verkehrsteilnehmerinnen dies - wie ich auch - nicht beim ersten Gebrauch dieser Route. Wirkllich ausgewiesen ist die natürlich auch nicht. Für Fußgänger ist der Umweg überdies nicht unerheblich. Als ich ein Foto machte, kamen laufend Fahrräder und Fußgänger an. Manche strandeten am Bauzaun, weil sie wie ich von der Magdeburger Straße kamen. Manche umgingen den Bauzaun vom Riebeckplatz kommend bereits gezielt, weil sie die Situation offensichtlich schon kannten. Das Schlimme an dieser Situation: man sperrt hier eine Haupttrasse des hallischen Radverkehrs für die nächsten ein bis zwei Jahre einfach ab, weil Baufahrzeuge die Vorfahrt erhalten. Dabei könnten dort sicherlich auch beide verkehren. Die Baufahrzeuge könnten zwar auch über die offiziellen Straßen Dorothenstraße / Anhalter Straße fahren, aber das ist offensichtlich nicht so komfortabel oder man will die Baufahrzeuge einfach an dieser Stelle nicht in den Straßenverkehr einordnen. In diesen Straßen gibt es eigentlich kaum Verkehr, eher nur ruhenden Straßenverkehr. Fragt sich also was hier eigentlich Entscheidungsgrundlage ist. Ich war nur kurz an dieser Stelle, konnte aber eine intensive Nutzung durch Fahrradfahrer und Fußgänger wahrnehmen. Baufahrzeuge habe ich allerdings in dieser Zeit nicht gesehen. Stattdessen wird einfach die Lebensader des Fahrradverkehrs für die nächsten ein bis zwei Jahre gesperrt. Ist ja nicht so wichtig, oder? Der Umgang mit Baustellen in der Stadt Halle ist wirklich mehr als bedauerlich. Hier sollte die Stadtverwaltung wirklich noch einmal nachdenken, ob das so sein sollte. /Tretkurbelist!